Chronik des Ski-Club Hundsbach
In den Jahren um 1926 unterrichtete die Kinder in Hundsbach ein Hauptlehrer Namens Wilhelm Müller. Er brachte seinen Schülern nicht nur das Alphabet und Einmaleins bei, sondern weihte sie auch in die Geheimnisse des Schneeschuhlaufens ein.
Bereits im Winter 1926 nahm Wilhelm Müller mit seinen Schülern an Skiwettkämpfen in Herrenwies teil. Weil sie keiner Ortsgruppe im damaligen Ski-Club Schwarzwald angehörten, konnten sie nur "außer Konkurrenz" gewertet werden. Obwohl die jungen Läufer aus Hundsbach fast alle ersten Plätze belegen konnten, mussten sie ohne Preise nach Hause ziehen. Der Heimweg verlief entsprechend und man schwor sich diesem Übel abzuhelfen.
Im Sommer und Spätjahr 1926 scharte Wilhelm Müller einige skibegeisterte Hundsbacher um sich und plante die Gründung eines Ski-Clubs. Die Gründungsfeier fand am 19. Februar 1927 im Kurhaus Grüner Baum (Viehläger) statt.
Am 20. Februar 1927 trug man mit den befreundeten Skikameraden aus Gaggenau und Gemsbach bereits die ersten Wettläufe aus, die zu einem vollen Erfolg für den neugegründeten Verein wurden.
Im Winter 1928 nahmen die Läufer des Ski-Clubs Hundsbach schon an den Gau- und Schwarzwaldmeisterschaften am Hundseck teil.
Neben der Teilnahme an verschiedenen Skiveranstaltungen im engeren heimatlichen Bereich, galt das Interesse des Vereins in erster Linie dem Bau einer eigenen Sprungschanze. Nach einem von Wilhelm Müller am 29. August 1929 gefertigten Plan baute man in Hundsbach eine Schanze, die Weiten bis 31 Meter zulassen sollte. Die Einweihung erfolgte am 15. Januar 1931 beim Ortsgruppenlauf. Sie wurde auf den Namen "Wilhelm-Müller-Schanze" getauft. Bis 1939 stand die Schanze alljährlich im Mittelpunkt der Skijugendtage.
Im Jahre 1931 wurde auch beschlossen, einen Abfahrtslauf vom höchsten Punkt der Hauersköpfe bis zur Talsohle durchzuführen. Der Lauf erhielt zunächst die Bezeichnung ,,Preis der Hornisgrinde". Jahrelang hatte diese Veranstaltung ihren festen Platz im Terminkalender des Ski-Verbandes Schwarzwald als Hauerskopf-Abfahrtslauf.
n den folgenden Jahren beteiligte sich der Club regelmäßig an den Gaustaffelläufen und sonstigen Veranstaltungen der umliegenden Vereine. Es konnten dabei immer wieder hervorragende Platzierungen errungen werden.
Neben der sportlichen Betätigung des Vereins kam auch die gesellschaftliche Seite nicht zu kurz. Während der Weihnachtszeit führten Mitglieder regelmäßig Theaterstücke auf. Wanderungen und die Vorführung von Skifilmen rundeten das Programm ab.
Am 10. November 1934 wurde der Gründer des Ski-Clubs, Wilhelm Müller, verabschiedet. Sein Lehrerberuf führte ihn nach St. Georgen im Schwarzwald. Die Verabschiedung erfolgte bei einem Kameradschaftsabend im Vereinslokal "Schöne Aussicht".
Der Krieg brachte das gesellschaftliche und sportliche Vereinsgeschehen zum Erliegen. Viele Skikameraden kehrten nicht mehr zu ihren Angehörigen zurück. Andere hatten so schwere Verwundungen davongetragen, dass eine aktive Betätigung als Skiläufer nicht mehr möglich war.
Nach dem Krieg trafen sich die verbliebenen Skikameraden am 27. 12. 1947 auf Initiative des Gründers Wilhelm Müller im Vereinslokal. Sie beschlossen, bei der französischen Militärregierung die Genehmigung für die Wiederaufnahme des Sportbetriebes einzuholen. Am 3. September 1948 stellte in Rastatt die Besatzungsmacht die Genehmigung zur Neugründung des Vereins aus. Am 3. Oktober 1948 erfolgte die Wiedergründung.
1951 wurde erstmals nach dem Kriege der Bezirksjugendskitag in Hundsbach durchgeführt. Der Ski-Club Hundsbach führte diese Veranstaltungen bis in die sechziger Jahre durch.
1952 feierte man das 25jährige Bestehen mit einer Reihe von Bezirksveranstaltungen
1954 wurde dem Club eine Leichtathletikabteilung angeschlossen.
Die Wintermonate 1955 bis 1958 waren vom Wettergott nicht sehr begünstigt, dadurch ließ das Interesse am Vereinsgeschehen merklich nach.
1960 wurde bekannt, dass die Hundsbacher Sprungschanze abgerissen werden musste. Die Gemeinde Forbach erwarb später das Gelände und erstellte dort einen Skilift.
Die folgenden Jahre wurden von Klaus Albrecht geprägt, der zahlreiche Meistertitel im Langlauf erringen konnte.
Im Jahre 1965 startete der Ski-Club das erste Waldfest. Seine Durchführung war stets ein großer Erfolg. Der finanzielle Erlös machte es erst möglich, die vielfältigen sportlichen Aufgaben zu bewältigen.
Margarethe Albrecht (heute Frey) konnte in den späten 60er Jahren an die Erfolge im Langlauf anknüpfen.
1970 beschloss die Gemeinde Forbach in Hundsbach einen Skilift zu erstellen. Dabei beteiligte sich der Ski-Club mit einem Anteil als Gesellschafter.
1970 wurden die nordischen Schwarzwaldschülermeisterschaften in Hundsbach ausgetragen. Hierbei nahm Martin Wacker die Tradition erfolgreicher Langläufer des SC Hundsbach wieder auf
1977 wurde das 50jährige Jubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert.
Auch in den 80er Jahren gelang es immer wieder Läufer wie Werner und Martina Wacker in die Bezirksmannschaft zu bringen.
Eine 3 km lange beleuchtete Langlaufloipe richtete 1987 der Besitzer des Hotel Tannberg Hans Schnurr ein. Sie erfuhr von der Hundsbacher Bevölkerung großen Zuspruch und erleichterte dem Ski-Club die Trainingsarbeit, da nun direkt "vor der Haustür" trainiert werden konnte.
Bedingt durch wenig Schnee wurde 1987 der letzte Hauerskopf-Abfahrtslauf in einer verkürzten Version bis zur Straße durchgeführt. Somit fand 1986 das letzte Rennen in der ursprünglichen Länge statt.
Zur Vorbereitung auf das Schneetraining fährt die alpine Rennmannschaft seit 1988 in den Herbstferien für ein paar Tage in die Alpen 1988/89 ging es ins Schnalstal, 1990-98 ins Kaunertal, 2000/01 ins Pitztal. Oft konnte nach der Rückkehr auch bei uns mit dem Schneetraining begonnen werden.
Der Schützenverein Forbach lud 1989 den SC Hundsbach erstmals zum Pokal-Schiessen ein. Diese Veranstaltung wird seit dem jedes Jahr mit mindestens einer Damen- und einer Herrenmannschaft besucht..
Seit 1992 findet im Rahmen des Waldfestes des SC Hundsbach am Samstagnachmittag ein Fußballturnier statt.
Für die Saison 94/95 wurde für die Rennmannschaften eine einheitliche Ski-Bekleidung angeschafft.
Mit Steve Weber konnte Anfang der 90 erstmals ein Rennläufer alpin für Aufsehen sorgen. Steve war auf zahlreichen FIS-Rennen in ganz Europa am Start.
Auch Hans Schnurr konnte zu diesem Zeitpunkt im nordischen Bereich sehr große Erfolge verzeichnen.
Auch bei seinem Bruder Heinz Schnurr reihte sich Erfolg an Erfolg. Er sorgte auch im Winter 97/98 für den bisherigen sportlichen Höhepunkt des SC Hundsbach. Es gelang ihm in diesem Winter erstmals Punkte im B-Weltcup zu erringen
Mit Marita Winkler, Heidi Schnurr, Mario und David Wacker besitzt der SC Hundsbach weitere Talente die an diese Erfolge anknüpfen können.
Die Anteile des Skiliftes wurden 1997 an den SC Bischweier verkauft.
Neben der Durchführung von Skiveranstaltungen und der allgemeinen Vereinsarbeit stellten sich seit Bestehen des Ski-Clubs immer wieder Mitglieder auch der Arbeit innerhalb des Bezirks zur Verfügung.
Der Höhepunkt dieser Arbeit im Bezirk war im Jahre 2000, als unsere Kampfrichter Achim Braunegger, Ernst und Klaus Herrmann als Torrichter beim Weltcup-Rennen in Todtnau/Fahl eingesetzt wurden.
Neben dem Renngeschehen stand in den Jahren 2000/01 Landschaftspflege und vor allen Dingen der Bau eines Geräteschuppens im Vordergrund. Auch warf das 75 jährige Jubiläum seine Schatten voraus. Für die nächste Saison wird erneut eine Ski-Bekleidung angeschafft.
Bau eines Geräteschuppens neben dem Feuerwehrgerätehaus im Jahr 2001.
Zur Verschönerung und Erhaltung des Ortsbildes leistet der Verein seinen Beitrag: Das Tal entlang des Hundsbachs wurde an vielen Samstagen entbuscht - so bleibt der Freizeit- und Erholungswert des Ortes erhalten.
Im Jubiläumsjahr 2002 führte man mehrere Skirennen durch. Höhepunkt hierbei war der SVS-Läufertag.
Bei der Winterabschlussfeier konnten zahlreiche Sportler und langjährige Mitglieder geehrt werden.
Mit dem Waldfest feierte der Verein vom 26. bis 29. Juli 2002 ein weiteres Highlight zum 75jährigen Bestehen.
Beim Festbankett am 19. Oktober 2002 wurden zahlreiche Ehrungen durch den Verband vorgenommen. Hervorzuheben ist die Ehrung von Klaus Albrecht mit der Goldenen Ehrennadel des SVS.